Letzten Samstag kam es zum Spitzenspiel der Gruppe 2 in der 3-fachhalle in Oberdorf. Die Adler aus Waldenburg scheuten keinen Aufwand um der bevorstehenden Affiche einen würdigen Rahmen zu bieten. Gut gefüllte Ränge, ein paar grölende Fans und sogar einige Vertreter der lokalen Cervelatprominenz sorgten für die passende Atmosphäre.
Mit zwei Punkten Vorsprung reiste der Leader aus Burgdorf an. Im Gepäck eine Riesenportion Motivation die 4:11-Heimniederlage aus der Hinrunde wett zu machen und im Kopf ein Plan wie dem Adler die Federn zu rupfen sind.
Coach Bumi hatte aus der Heimniederlage seine Schlüsse gezogen und in den letzten Wochen einige taktische Feinjustierungen vorgenommen, um den Eagles endlich wieder ein paar Punkte abzuknöpfen.
In erster Linie galt es einen frühen Rückstand unbedingt zu vermeiden. Zwar geriet Burgdorf diese Saison häufig zu Beginn des Spiels in Rückstand und konnte diesen jeweils souverän wettmachen, aber gegen Waldenburg wollte man dies tunlichst verhindern.
Und tatsächlich, für einmal war es Burgdorf das vorlegen konnte. Einmal Kapitän Widmer und zweimal Weber trafen zur frühen 3:0 Führung für die Emmentaler.
Was war mit den Eagels los?
Vorerst fanden diese kein Mittel gegen das stark aufspielende Burgdorf. Mit dem 3:0 musste nach neun Spielminuten sogar ein Shorthander hinnehmen.
Aber das spielstarke Powerplay von Waldenburg reagierte auf den Rückschlag und schoss noch während der gleichen Strafe den Anschlusstreffer zum 3:1.
Bis zum Ende des ersten Spielabschnitt folgten drei weitere Strafen gegen Burgdorf. Das teilweise in doppelter Überzahl agierten Powerplay von Waldenburg liess sich nicht zweimal Bitten und verwertete jede Strafe und so stand es nach 20 Minuten 4: 3 für das Heimteam.
Zum Pausentee trichterte Coach Bumi seinen Mannen ein tunlichst weitere Strafen zu verhindern. Und siehe da, im zweiten Drittel kassierten das Auswärtsteam keine weiteren Strafen. Im Spiel Fünf-gegen-Fünf war Burgdorf weiterhin das bessere Team. Dieser Vorteil musste nur noch in zählbares umgewandelt werden. Mit einem Doppelschlag zur Spielhälfte durch Kosewähr und Schenk rissen die Emmentaler die Führung wieder an sich. Bis zur Pause konnten die Adler mit einer Freistossvariante die Partie wieder ausgleichen.
Wie es sich für ein Spitzenspiel gehört, musste die Entscheidung im letzten Drittel fallen. Das Spiel stand nach vierzig Minuten auf Messerschneide. Während Waldenburg mit starken Specialteams überzeugte hatte Burgdorf leichte Vorteile bei Gleichzahl. Es war aber das Heimteam welches bereits früh im letzten Drittel vorlegen konnte. Nach nicht mal einer gespielten Minute sahen sich die Emmentaler wiederum mit einem Rückstand konfrontiert.
Doch sieben Minuten später gelang der Powerplayformation Burgdorf im zweiten Versuch der erste Treffer des Abends. Zehn Minuten vor Schluss erhielt das Powerplay gleich nochmals Auslauf, um die Führung endlich wieder zu ergreifen. Doch es war das Boxplay der Eagles welches das Heimteam wiederum in Führung brachte. Eine Unsportlichkeit beim Torjubel gab dem Powerplay von Burgdorf die Chance die Schmach wett zu machen. Kurz vor Ablauf der Strafe gelang der dritte Ausgleich des Abends. Im Gestocher vor dem Tor war es Spreng, welcher für den Treffer veranwortlich gemacht wurde.
In der Folge kam es zu Chancen auf beiden Seiten. Waldenburg legte erneut vor und Burgdorf glich abermals zum 7:7 aus. Das gleiche wiederholte sich nochmals zum 8:8.
Eine Strafe zur Unzeit ermöglichten den Eagles drei Minuten vor Schluss den fünften und letzten Führungstreffer des Abends. Trotz Forcierung der besten Leute und der Einsatz eines sechsten Feldspielers war Burgdorf zu keiner zählbaren Reaktion mehr fähig.
Nach einem hartumkämpften Spiel müssen die Emmentaler ohne Punkte abreisen und verlieren damit die Tabellenführung kurz vor Qualifikationsende. Trotz der Niederlage kann das Team rund um Coach Bumi stolz auf die gezeigte Leistung sein. Es gilt nun den Blick nach vorne zu werfen und die beiden verbleibenden Qualifikationsspiele gezielt als Vorbereitung für die bevorstehende Playoff-Kampagne zu nutzen.